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Wer macht mir ein Pocket-Query?


Mystic-G

Empfohlene Beiträge

Die Rechtsauffassung von so manchem hier lässt mir die Haare zu Berge stehen, ehrlich.

[...]

Wenn du ein PQ herunter lädst und dein Freund läuft beim cachen mit dir mit kräht kein Hahn danach, aber wenn dich jemand bittet, eine PQ zu erstellen und weiter zu geben ist das nicht in Ordnung.

Warum? Worauf gründet sich dieses moralische Empfinden?

 

Wie gesagt, geht es mir um moralisches Recht und Unrecht, nicht um Argumentationen, die ausschliesslich auf "weil Groundspeak es sich so vorstellt" oder "weil Groundspeak ihr Geschäftsmodell so und nicht anders will" basieren.

Groundspeak darf Geld einnehmen als Entgeltung für Leistungen, die sie erbringen. Das geht aber auch, ohne es zu verbieten, Cachedaten anders als direkt von ihren Servern zu erlangen.

 

 

Das hat nichts mit geistigem Eigentum zu tun.

Das hat *ausschliesslich* mit geistigem Eigentum zu tun.

 

Es geht ja offensichtlich nicht um erbrachte Leistung. Nur die Datenbankabfrage für die Zusammenstellung einer PQ beansprucht die Infrastruktur von Groundspeak, nicht die anschliessende Weitergabe über andere Kanäle als die ihrigen. Obwohl es sie also sachlich gar nicht betrifft, schreibt Groundspeak vor, was mit den Daten ausserhalb ihrer Plattform, *nach* erbrachter Dienstleistung, zu geschehen hat bzw. was nicht.

 

Es ist mE moralisch gerechtfertigt, solche Ansprüche zu stellen, wenn es tatsächlich um eigene Werke geht. Dazu muss man aber selbst erschaffen, oder die Schaffung entgolten haben, was beides nicht der Fall ist bei geocaching.com.

Groundspeak ist nicht Google, die Kamera-Vehikel losschicken, um StreetView-Bilder selbst zu erzeugen. Groundspeak ist kein local.ch, die für den Zugriff auf Adressdatenbanken zahlt. Groundspeak verlangt von den Urhebern der Daten nicht nur, dass diese sie gratis der kommerziellen Verwertung zur Verfügung stellen, sondern nimmt sich auch noch das Recht heraus, den Zugriff darauf zu monopolisieren.

Meines Erachtens fehlt Groundspeak ganz einfach die moralische Grundlage, in diesem Ausmass über das geistige Werk der Geocachergemeinde zu bestimmen, und es stehen *mir* die Haare zu Berge, wenn jemand diese Anmassung nicht nur gut finden kann, sondern auch noch andere Sichtweisen dazu verurteilt. ;)

 

 

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Schönes Beispiel, warum Rechtsanwälte immer zu den Topverdienern gehören werden - zumindest diejenigen, die sich blind dem Zweck des Mandanten unterordnen. Recht und Unrecht, Dein und Mein ist immer relativ im Zeitalter des Kommerzes und des Indidualismus. Verträge werden unterzeichnet und gebrochen, missbräuchliche Verträge den Ahnungslosen aufgedrückt. Keiner braucht für sein Handeln Verantwortung zu zeigen, denn jeder hat als Säugling mal unschuldig einen Klaps von einem Fremden Mann im Kreissaal bekommen und kann sich nötigenfalls auf psychische Spätfolgen berufen...

 

Die Terms of Use der Spielleiter (Groundspeak) wurden transparent bei der Registrierung dargelegt.

Es muss keiner Mitspielen - denn es gibt ja auch Konkurrenzangebote.

Es muss keiner Daten einstellen um mitzuspielen.

Es muss niemand alle Premiumdienstleistungen nutzen, denn es geht auch kostenlos.

 

PQs sind teil des Premiummodells. Wer das nicht mitfinanzieren will, soll diese auch nicht nutzen, weder direkt noch indirekt. Es gibt ja die Alternativen: man kann ja die Listings einzeln runterladen - ohne die Premium Caches.

 

Ich verwehre mich gegen die Aussage "Jeder wie er will" in diesem Fall. Aber damit dies nun nicht zu einer Moralisch-Juristischen Diskussion wird, geh ich jetzt lieber wieder cachen.

 

punti-di-vista.jpg

Denn alles ist relativ.
Denn alles ist relativ.
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Geocaching hat sich mit der Übernahme durch Groundspeak (bzw. deren Rechtsvorgängerin) von einer offenen, locker organisierten, kollaborativen Community zu einem geschlossenen, monopolistischen Geschäftsmodell gewandelt, das auf der kommerziellen Ausbeutung ehrenamtlicher Arbeit von Teilen der Community beruht. Das ist bewusst überspitzt formuliert, aber auch zahm ausgedrückt hätte die Kommerzialisierung anders verlaufen können. Es gibt andere Aspekte des Wandels, die für die Geocacher-Gemeinde günstig herausgekommen sind (Konstanz, Professionalisierung, Wachstum ... naja, letzteres nehme ich zurück), aber ich meine, man darf diesen einzelnen Aspekt auch mal öffentlich thematisieren, ohne sich gleich dem Vorwurf eines "Rechtsrelativismus" aussetzen lassen zu müssen.

Selbst DAS RECHT ist schliesslich nicht in Stein gemeisselt, sondern entsteht laufend von Neuem aus den Diskussionen, die aus dem ständigen Wandel des öffentlichen Rechtsempfinden entsteht. In Demokratien, die diesen Namen verdienen, wenigstens. Kommentare mit dem Tenor "Shut up and deal with it" sind normalerweise nicht die Sorte Beitrag, die eine Gemeinschaft extrem weiterbringen.

Aber jeder wie er will. :P

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Hallo WEST109,

 

du sprichst die ganze Zeit von geistigem Eigentum, dann will ich mal einen kleinen Teilbereich dieser Problematik näher beleuchten:

 

Wenn du als PM eine PQ laufen lässt, dann lädst das geistige Eigentum von vielen verschiedenen Cacheownern (CO) herunter. Das ist nicht dein geistiges Eigentum, sondern das Eigentum der CO. Viele dieser CO wollen ihr geistiges Eigentum schützen und wollen das auch nur an PM weiter geben.

 

Wenn du also als PM eine PQ herunter lädst und weiter gibst, dann widersetzt du dich dem Willen von vielen CO die ihre Daten (Listings) und damit ihr geistiges Eigentum nicht an Basic Member weiter geben wollen.

 

Du siehst, auch ganz ohne Groundspeak ist die Weitergaben von PQs nicht in Ordnung.

 

Gruß, MB

Bearbeitet von Mausebiber
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Wenn du also als PM eine PQ herunter lädst und weiter gibst, dann widersetzt du dich dem Willen von vielen CO die ihre Daten (Listings) und damit ihr geistiges Eigentum nicht an Basic Member weiter geben wollen.

Oberflächlich betrachtet kann man es so sehen, dass alle PMOC-Owner nicht-zahlende Kunden diskriminieren wollen, nicht weil sie von den Mitgliedsbeiträgen etwas haben, sondern aus Kleingeistigkeit und Missgunst. Ich lehne diese Sichtweise ab, weil meine Erfahrung eine andere ist.

 

Bei Diskussionen über die Gründe, das PMOC-Kästli anzukreuzen, höre ich ausschliesslich anderes: Man wolle keine Vandalen beim Cache, keine Grobmotoriker, weniger Wartung. Keine Cacher, die den Cache vor Muggelaugen kompromittieren. Keine Cacher ohne Respekt vor den Gebräuchen und der Schöpfungsleistung, keine YOLO-nach-mir-die-Sintflut-Cacher, keine, die nichtssagende Logs hinterlassen. Usw. An mindestens einen mag ich mich erinnern, der kreuze das PMOC-Kästli wegen der Big-Brother-Funktion an (die Groundspeak nur für PMOC vorsieht, wegen, äh, darum), und nicht mit der Absicht, einzelne Besucher auszuschliessen. Bei anderen hat man den Eindruck, es sei ihnen gar nicht richtig klar, wofür das Kästli da ist.

 

All diese Gründe haben genau gar nichts damit zu tun, ob die Cachebesucher etwas bezahlt haben oder nicht, BM sind oder PM. Das ist den meisten schlicht schnurz. Das PMOC-Flag wird benutzt, weil Groundspeak aus praktischen Gründen eben das und nicht das Kästlein "Nur für respektvolle Cacher" eingebaut hat. Irgendwie wird das PMOC-Flag dann schon etwas Gutes bewirken, über alles gesehen, glauben wir, da ohnehin keine Alternativen verfügbar sind. Und wie bei jedem Placebo, an das man fest glaubt, fängt man dann auch tatsächlich an, eine Wirkung zu sehen.

 

Meine These ist, dass das PMOC-Kästli deshalb so viel mehr Zuspruch erhält als noch vor einigen Jahren, weil mit dem Geocaching-Wachstum im gleichen Zeitraum auch dessen negative Folgen zugenommen haben. Grössere Besuchermassen, veränderte Haltungen und Umgangsformen, weniger Hingabe und Respekt, mehr lernresistente Idioten, häufigerer Wartungsbedarf an den Installationen. Wir wollen all das nicht, wenigstens für diesen einen besonderen Cache nicht. Also machen wir die BM zu Sündenböcken und glauben, mit deren Verbannung die Wachstumsfolgen ungeschehen machen zu können.

Es wird nicht funktionieren, nicht nachhaltig. Es wird mehr Wachstum geben, mehr Veränderungen und mehr negative Folgen. Das ist die unvermeidliche Konsequenz davon, dass das Hobby durch eine gewinnorientierte Firma diktiert wird, die ohne Wachstum nicht erfolgreich sein kann.

 

 

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