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Japan - Erfahrung mit Geocachen


sbeelis

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Wir waren über Ostern mit der ganzen Familien für drei Wochen in Japan, wo wir Freunde besucht haben und gereist sind. Natürlich wollten wir bei der Gelegenheit auch den einen oder anderen Cache suchen. Da wir aber nicht in erster Linie Geocaching-Ferien machen wollten, war unser Ziel jeden Tag einen Cache zu finden, sollten es mehr werden, wäre das ein Bonus.

Nach den Berichten über Caches in anderen asiatischen Ländern (Thailand, Philipinen) erwartete ich keine sehr hohe Cache-Qualität. Über unsere Erfahrungen wollen wir hier kurz berichten.

 

Vorbereitungen

 

Wir sind bekennende iPhone Cacher, haben als Zweitgerät aber auch ein eTrex Vista. Vorbereitend ging es darum, OSM Karten für das eTrex zu finden und eine vernünftige Cache Auswahl für iPhone und eTrex zu finden. Ich schaute mir verschiedene OSM Karten für Japan an und entschied mich nach einer kurzen visuellen Prüfung der verfügbaren Details für die, welche in Tokyo die meisten Details (Gebäude und Strassen) enthielt.

 

Unsere Reiseroute war im Prinzip klar (Tokyo, Hiroshima, Kyoto, Osaka, Nara, Oshima; evtl. Nikko, Hakone). Unsere Unterkünfte (Freunde bzw. Hotels) waren auch im voraus bekannt. Als Teil der Reisevorbereitungen haben wir auch ganz grob abgesteckt, welche Sehenswürdigkeiten wir in jedem Ort allenfalls besuchen wollten. Für all diese Orte suchte ich mir über Google Maps die Koordinaten heraus.

Um die Menge der Caches nicht unnötig gross werden zu lassen, erstellte ich in GSAK eine leere Japan Datenbank und holte mir dann über das Live API für jede Koordinate die Tradis, Virtuals und Earth Caches mit D/T von 1/1 bis 3/3 im Umkreis von 1km in diese Datenbank (Multis und Mysteries liessen wir aus Zeitgründen bewusst weg). Zusätzlich holte ich mir alle Earth Caches und Virtuals in Japan in die DB. Das ergab eine DB mit grob 650 Caches. Dies exportierte ich mit dem passenden GSAK Makro als POI File und lud dieses aufs eTrex (da das eTrex Vista nur 200 Waypoints unterstützt).

Allerdings wollten wir auch in Japan nach Möglichkeit mit dem iPhone cachen, da dies einfach komfortabler ist. Ich erstellte auf gc.com für jede Stadt und für alle Caches je eine Bookmark Liste. Mit GSAK war es dann einfach über das API die Caches der jeweiligen Stadt (bzw. der ganzen DB) mit wenigen klicks in die entsprechenden Bookmark Liste zu exportieren. Aus diesen erzeugte ich dann je eine PocketQuery, welche ich danach aufs iPhone lud und die OSM Karten für den Offline Betrieb speicherte.

 

Diese Vorbereitungen nahmen ca. 4 Stunden in Anspruch (heraussuchen der Sehenswürdigkeiten und Unterkünfte und deren Koordinaten, Befüllen der DB, Export auf GPS und iPhone), liessen sich aber gut in die normalen Reisevorbereitungen integrieren (was wollen wir sehen, wo werden wir wohnen).

 

Cachen in Japan

 

Das Cachen mit dem iPhone hat überall prächtig funktioniert, wir mussten nie aufs GPS ausweichen. Die offline OSM Maps waren eigentlich überall von recht guter Qualität (auch wenn sie nicht ganz so viele Details hatten wie in der Schweiz).

Wir loggten die Caches auf dem iPhone (inkl. Logtext, Bildern, Trackable Drops/Visits) und speicherten diese auf dem iPhone, um sie dann am Abend über WLAN nach GC.com hochzuladen. Ein Problem dabei war, dass Groundspeak es immer noch nicht schafft iPhone logs korrekt dem lokalen Datum des iPhones zuzuordnen sondern die Funde mit dem Datum in Seattle zur Logzeit (im Fall von Japan ein Zeitunterschied von > 12 Stunden) loggt, wir mussten also einen grossen Teil unserer Funde nachträglich auf der Webseite noch um einen Tag korrigieren (was man nicht alles für die Statistik tut :-)

Unsere Vorbereitungen zeigten sich im Grossen und Ganzen als ausreichend, für die meisten Orte, die wir besuchten hatten wir die Caches der näheren Umgebung dabei. In Tokyo waren wir vereinzelt an "ungeplanten" Orten unterwegs, einmal hiess das einfach, dass wir dort keine Caches suchen konnten, sonst habe ich am Vorabend übers WLAN kurz geschaut, was in den Gegenden so rumliegt und diese manuell auf dem iPhone noch für die offline Suche gespeichert.

 

Caches in Japan

 

Zu meiner grossen und angenehmen Überraschung war die Qualität der Caches in Japan deutlich besser als erwartet. Obwohl wir uns zu einem grossen Teil in urbanem Umfeld bewegten fanden wir in der ganzen Zeit nur einen einzigen Nano und keine einzige Filmdose. Anstelle der Filmdosen gibt es in Japan zwei andere Micro-Klassiker: Den Pet-Deckel und die Visitenkartendose. Davon fanden wir einige, beides sind Behälter, die wir so zuvor noch nicht gesehen hatten. Beide werden magnetisch befestigt und typischerweise mit passender Farbe bemalt, damit sie am "Träger-Objekt" nicht auffallen. (Ich werde in den nächsten Tagen noch Fotos dieser Behälter hochladen, muss die aber noch aus der Masse an Bildern raussuchen).

Daneben gab es aber auch erstaunlich viele Small und sogar die eine oder andere Regular Dosen. Mit wenigen Ausnahmen waren diese Dosen alle an "sehenswerten" Orten versteckt, entweder weil in der Nähe eine touristische Sehenswürdigkeit war, es landschaftlich schön war oder weil der Ort aus einem anderen Grund interessant war. Obwohl wir nur Caches in Gegenden suchten, die wir sowieso besucht hätten, fanden wir einige spezielle Details, die uns sonst entgangen wären.

Die Cache Listings waren ausnahmslos zweisprachig (Englisch und Japanisch), obwohl die Qualität des Englisch ab und zu mehr unterhaltsam als informativ war (aber trotzdem noch immer viel besser als mein Japanisch :-)

Nebst den Tradis gibt es in Japan recht viele Virtuals und es hat uns Spass gemacht diese zu besuchen, die meisten davon waren ebenfalls an sehenswerten Orten.

 

Einige unserer Highlights

  • GC1VPPG: The geodetic datum origin of Japan
    Quasi das 600'000/200'000 von Japan :-) Der Anmarsch ist schwieriger als das Finden der Dose, weil man zwar auf vielen Strassen nahe dran aber nicht hin kommt.
  • GC38J50: Asakusa Kaminarimon
    Eine wunderschön gemachte Schublade, die genau in eine Lücke passt an einem sehr schönen Tor (welches zum Senso-ji Tempel gehört) an extrem vermuggelter Lage. Es ist recht schnell klar, wo der Cache wohl sein sollte, aber einen Moment zu finden, wo keiner davor steht ist tricky!
  • GC35HCN: Symbol of Miyajima
    Unser erster Pet-Deckel, der gut getarnt völlig offen platziert ist mit toller Aussicht auf das im Wasser stehende Tempeltor von Itsukshima neben der total amüsanten Tribüne, auf der sich Reisegruppen im Akkord fotografieren lassen
  • GCYWJ8: Itsukshima (Miyajima) Island Cache 3
    Eine frech versteckte Dose in der Nähe einer wunderschönen fünfstöckigen Pagode
  • GC1H4CF: C59 in Hiroshima
    Eine tricky Dose welche an einer super tollen, alten Dampflok versteckt ist, die nicht nur beeindrucken zu sehen ist, sondern auch super war für die Kids zum Spielen
  • GC1ZEDK: Hiroshima Castle 2
    Eine unspektakuläre Dose an spektakulärem Ort am Fuss des Schlosses von Hiroshima
  • GC20FQP: KYOTO 19th CENTURY HALL
    Eine ebenso spektakuläre Dampflok wie die C59 in Hiroshima ist die D51 in Kyoto. Allerdings hatten wir hier zu wenig Zeit um so lange zu suchen wie in Hiroshima, so dass wir diesen als DNF loggen mussten. Trotzdem können wir den nur empfehlen.
  • GC1QNX8: Red Shoes
    Unser einziger Nano in Japan. Erwähnenswert deshalb weil wir während unserer Zeit in Tokyo jeden Tag zweimal an dieser Statue vorbeigegangen sind und sie ohne den Cache wohl gar nicht zur Kenntnis genommen hätten.
  • GC13XB7: Tokyo Tower
    Ein Small, der recht gut sichtbar aber farblich gut getarnt halb unter einem Stein liegt. Wir waren skeptisch, da er in letzter Zeit sehr viele DNFs hatte. Als wir dort ankamen war bereits ein deutscher Cacher dort, der eine halbe Stunde erfolglos gesucht hatte. Wir fanden den Cache dann überraschend schnell. Ein Cache der gleichzeitig so schwer und eigentlich einfach ist haben wir noch selten gesehen.
  • GC1XCH4: Azabu Hikawa Shrine
    Ein unscheinbarer Schrein in der Nähe unserer Freunde, den wir sonst sicher nicht besucht hätten
  • GCRPF7: Aqua O
    Eine Regular Dose in der Nähe des Aquariums von Osaka. Platziert an einem enormen Stahltor, das Teil der Tsunami-Schutzmauer am Hafen von Osaka ist. Dieses Tor und die Mauer zu sehen war beeindrucken und wäre uns ohne den Cache wohl entgangen.
  • GCA91A: Kasuga-Taisha
    GCA920: Todai-ji
    GCA922: Kofuku-ji
    Drei virtuals in Nara, die bei drei Unesco Weltkulturerbe-Stätten platziert sind, wovon wir zwei eventuell ohne die Caches verpasst hätten.

Ein ganz spezieller Cache, für den es uns leider nicht gereicht hat ist "GC2GVZ6: Great Outcrop of Stratum in Izu Oshima". Dies ist ein Earth Cache, der im Oktober 2010 publiziert wurde und noch immer auf den ersten Fund wartet.

Es ist der einzige Cache auf der Insel Oshima, ca. 120km südlich von Tokyo. Wir haben diese Insel besucht, da eine Freundin meiner Frau hier wohnt. Da wir das als Tagesausflug gemacht haben und die Anfahrt mit dem Schiff ab Tokyo zwei mal 1.5 Stunden dauerte hat die Zeit nicht gereicht, bis ans andere Ende der Insel zu fahren. Irgendwie ironisch, 9600km von zu Hause weg zu sein und dann die letzten 8.5km nicht zu schaffen für einen Earth Cache FTF. Der wäre also immer noch zu holen :-)

 

Ebenfalls lustig ist, dass ich nach einer knappen Woche eine Nachricht von Waggeldaggel bekam, er hätte einen meiner Logs in einem Cache gesehen, den er gefunden hat. In der letzten Woche vor unserer Rückkehr haben wir dann auch noch einen seiner Logs gesehen. Die Welt ist eben auch unter Cachern klein.

 

Total haben wir während unseren 19 Tagen in Japan 40 Caches gefunden und 6 DNFs sowie 2 Notes geloggt. Unser Ziel jeden Tag mindestens einen Cache zu finden haben wir an einem Tag nicht geschafft (da gab es 3 DNFs und eine Note).

 

Abgesehen davon, dass uns Japan sehr gut gefallen hat, können wir es auch als Cacher-Destination wärmstens weiterempfehlen.

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ist doch Japan eher schwer nur mit englisch zu bereisen.

 

Das hatte ich auch erwartet, war aber recht positiv überrascht. Eigentlich konnten alle immer grad so viel Englisch wie es brauchte :-) Dort wo sie keines können hatten sie oft englische Menus oder plastifizierte Speisen im Schaufenster. Da ging's dann auch mit draufzeigen und anhand der Finger mitteilen, wie viele davon wir wollten. Beim Bezahlen tat dann der Taschenrechner seine Dienste. War - wider Erwarten - überhaupt kein Problem.

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