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tanja und tom

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  1. http://www.focus.de/reisen/urlaubstipps/ge...aid_429142.html hier noch in einer anderen Version,
  2. Haben den legendären Artikel gefunden © SonntagsZeitung; 01.09.2002; Seite 119 Die Schatzsucherin GPS-Empfänger, gutes Schuhwerk und eine feine Spürnase: Das brauchts, um dem neusten Volkssport zu frönen - dem Geocaching. Die SonntagsZeitung hat im Jura zwei Verstecke gesucht, deren Koordinaten im Internet angegeben sind Eine verbeulte Coca-Cola-Büchse, Jahrgang 1995? Diese Aluminiumdose mit dem verblassten Schriftzug, die dort im Unterholz der Tannen liegt, soll der Schatz sein? Nein, das kann nicht sein! Ich bin Hunderte von Kilometern von Zürich in den Kanton Waadt gefahren, auf den Berg La Dôle gestiegen und stehe nun mit einem GPS-Empfänger in der Hand zwischen Kuhfladen und Geröll mitten im Regen. Schon seit einer Stunde stosse ich mit den Turnschuhen Steine aus dem Boden, um das Cache - das Versteck - zu finden. Doch nur Käfer und Spinnen kriechen aus den Mulden hervor. Und der einzige sichtbare Fremdkörper ist diese Cola-Büchse. Geocaching heisst der neue Sport für Wanderfreudige mit Sinn für Abenteuer. Voraussetzung für das Finden eines Erdverstecks ist der Besitz eines GPS-Empfängers, eines Geräts, das aussieht wie ein Handy ohne Eingabetasten und jederzeit, weltweit und unabhängig vom Wetter, die exakte Position eines Menschen oder eben eines Verstecks bestimmen kann. Die Spielregeln sind einfach. Jeder kann an irgendeinem Ort auf der Welt ein Cache einrichten und dessen Lage auf der Website www.geocaching.com angeben. GPS-Nutzer suchen dann anhand der Koordinaten und der Beschreibungen des Cache-Inhabers das Versteck. Auf Schweizer Gebiet gibts inzwischen 22 Caches Die Geburtsstunde von Geocaching war der 1. Mai 2000, als die US-Regierung die fürs Militär entwickelte Navigationstechnik GPS für die Zivilbevölkerung ohne Einschränkung freigab. Heute gibt es 27 347 Caches in 142 Ländern. Auf der Geocaching-Website sind über 70 000 Mitglieder registriert. «Wir schätzen, dass mindestens zweimal so viele Leute spielen», sagt der Gründer Jeremy Irish. Allein auf Schweizer Gebiet existieren mittlerweile 22 Caches: in Graubünden, im Jura, auf den Hausbergen von Bern und Zürich, auf dem Matterhorn und dem Gotthardpass. Nicht nur Schweizer, sondern auch Niederländer, Amerikaner und Franzosen haben diese Verstecke aufgesucht und ihre Erfahrungen im Internet beschrieben. Reisende nutzen die Gelegenheit, in fremden Ländern nach Caches zu suchen, um Gegenden kennen zu lernen, die sie als gewöhnliche Touristen nie gesehen hätten. Wer ein Cache mit einem Schatz findet, darf nur etwas entnehmen, wenn er es durch einen anderen Gegenstand ersetzt. Das Cache mit dem Namen «Schaad's Pirate Cave», eine Höhle auf 1538 Meter Höhe mit Sicht auf die Berner und Freiburger Voralpen, lockt die Abenteuerlustigen mit 3030 Franken Bargeld, Goldmünzen, Diamanten, einem Skelett, Kapitän Hook, Alien und weiteren fantastischen Gruselfiguren. Die verborgenen Behälter enthalten jedoch meist wertlose Alltagsgegenstände und manchmal - ausser einem Logbuch, in dem sich der Finder mit Namen und Datum eintragen sollte - überhaupt nichts. Halb verzweifelt, halb verärgert frage ich mich, ob es auf dem Dôle etwa auch nichts zu finden gibt oder unter welchem Stein dieser Marius Lohri am 24. August 2002 seinen Schatz versteckt hat. Obwohl ich eine blutige Geocaching-Anfängerin bin, hoffte ich, als Erste den Schatz zu entdecken. Aber daraus wird wohl nichts. Dabei schien alles so einfach. Das Auto parkte ich auf Empfehlung von Lohri beim Chalet de la Dôle auf 1139 Meter Höhe. Die Koordinaten des Verstecks - 46° 25.070 nördliche Breite und 006° 05.929 östliche Länge - waren im Gerät gespeichert. Ich folgte dem Pfeil des digitalen Führers, erreichte die Weggabelung mit dem Schild La Dôle und umging eine Abschrankung, an der in Kunststoff eingewickelte Kartonschilder mit der Aufschrift «Durchgang verboten» hingen. Das Cache sollte in einer halben Stunde zu erreichen sein. Eine hügelige, schöne Alplandschaft mit Tannen, Geröll und weidenden Kühen breitete sich vor meinen Augen aus. In der Höhe leuchteten die zwei weissen Kugeltürme der Flugsicherung Skyguide wie auf dem Foto, das Lohri auf die Website gestellt hatte. Je mehr sich die Distanz zum Cache verringerte, desto grösser wurde meine Neugierde. Was erwartete mich wohl da oben? Ich folgte stur dem Pfeil auf meinem GPS-Gerät, der mich mal auf den Wanderweg, mal querfeldein führte und erreichte schliesslich eine Anhöhe, von der man eine schöne Aussicht auf den Genfersee hat. Laut GPS-Empfänger war ich noch höchstens fünf Meter vom Versteck entfernt! Nähere Angaben konnte das Gerät nicht machen. Da entsann ich mich, dass die Website einen verschlüsselten Hinweis enthielt - mit dem dazugehörigen Schlüssel. Die Botschaft lautete: «Der Behälter hat eine zylindrische Form, und ihr müsst einen Stein bewegen, um ihn zu entdecken.» Plötzlich donnerte es, Regen prasselte nieder, und ich begann zu suchen. Jetzt, nach eineinhalb Stunden, ist meine Lust auf Abenteuer gestillt. Steine gibt es im Umkreis von fünf Metern mehr als genug. Keiner der Brocken fällt durch eine besondere Form auf, und ich habe einige auf den Kopf gestellt. Der Boden sieht aus wie ein umgepflügter Acker. Auch die wiederkäuenden Kühe wollen das Geheimnis nicht verraten. Und die Coca-Cola-Büchse kann es nicht sein, die lag nicht unter einem Stein. Völlig durchnässt gebe ich schliesslich auf. Lohri hat mir zu viele Steine in den Weg gelegt. Auf der Website ist der Inhalt des Cache aufgelistet Da ich zumindest ein Erfolgserlebnis haben will, nehme ich das zweite Cache in Angriff, das ebenfalls in der Waadt liegt: «Wyvern's Weyr», versteckt am 9. September 2001 durch Stevie, Sima und Splinter, Koordinaten 46° 41.077 nördliche Breite und 006° 21.136 östliche Länge. Ich fahre mit dem Auto nach Vaulion. Auf dem Gipfel des Dent du Vaulion liegt dieses Cache, das laut Website schon mindestens drei Personen gefunden haben. Diesmal weiss ich wenigstens, wonach ich suche. Auf der Website haben die drei den Inhalt des Tupperware-Behälters aufgelistet: eine Kuhglocke, eine Harmonika, ein Spiel, eine Trillerpfeife, einen Schlüsselanhänger, eine Sanduhr, Knallkörper und einen «Travel Bug» aus einem Cache in Saint-Jean-sur-Richelieu, im kanadischen Québec. Ein Travel Bug ist ein Gegenstand, der wie ein Tramper von Cache zu Cache reist. Der ursprüngliche Besitzer gibt die Richtung an. Auf der Website lässt sich die Reiseroute der Travel Bugs mitverfolgen. Der Amerikaner «Flanga» hat am 10. Juli zwei Travel Bugs aus einem US-Cache auf dem Dent de Vaulion deponiert und dafür zwei Kuhglocken mitgenommen. Der passionierte Geocacher (37 Cache-Funde) war mit seiner Ehefrau nach Europa gereist, um seinen 30. Hochzeitstag zu feiern und hat bei dieser Gelegenheit den Cache auf dem Dent de Vaulion aufgespürt. Genauso wie «Flanga» bin auch ich zu faul, um den Dent de Vaulion von Le Pont aus zu Fuss zu besteigen. Ich parke das Auto beim Restaurant in der Nähe des Gipfels. Etwas weniger optimistisch als beim Besteigen des Bergs La Dôle navigiere ich mit meinem GPS-Gerät zum zweiten Cache. Der Pfeil führt mich vom Wanderweg ab, den Hang entlang in Richtung Tannenwald. Der entschlüsselte Hinweis lautet: «Schau nach einer Gruppe von Tannenbäumen mit einem Laubbaum in der Mitte.» Mein GPS-Gerät zeigt sechs Meter vor dem Ziel an, und ich stehe tatsächlich vor ein paar Tannen, die einen Laubbaum umfassen. Ich krieche unter den Ästen durch. Und da sehe ich die schwarze Kiste. So macht Geocaching Spass! Ich ziehe den Behälter unter dem Geäst hervor, entferne hastig den Plastiksack und den blauen Tupperware-Deckel. Mehrere durchsichtige Säcke kommen zum Vorschein. Darin befinden sich eine Mimi-Puppe, ein Eile-mit-Weile-Spiel, eine rosa Trillerpfeife, ein Schlüsselanhänger, eine Mundharmonika und zu meiner Freude ein Netz mit Murmeln. Die Travel Bugs sind zu meinem Leidwesen bereits weitergereist. Christine und Philippe haben den ersten am 28. Juli mitgenommen, Blake den zweiten am 16. August. Ins Logbuch haben sich acht Personen eingetragen. Ich schreibe Datum und meinen Namen hinein, nehme aus der Tüte die Murmeln heraus - eine Kindheitserinnerung - und lege dafür ein Feuerzeug hinein. Alle Gegenstände werden verstaut. Der Schatz liegt wieder in seinem Versteck, bereit für den nächsten Geocacher. Auf der Fahrt zurück nach Zürich denke ich schon an den nächsten Cache auf dem Zürcher Üetliberg. Dort sollte auch ein Travel Bug liegen. Ausserdem frage ich mich immer wieder, was Marius Lohri auf dem Dôle verborgen hat. Und wenn es nun doch die zerquetschte Cola-Büchse war? Immerhin hatte die Dose 1995 bestimmt noch die Form eines Zylinders. Über Stock und Stein immer schön dem Pfeil im GPS-Gerät nach: Wenn das Versteck gefunden wird, ist das Geocaching-Gefühl perfekt Gut gerüstet auf den Weg Wer sich auf die Suche nach einem Cache macht, braucht einen Empfänger für das Globale Navigations- system GPS. Ein solches Gerät findet man in jedem Travel-&-Outdoor- Laden. GPS-Empfänger müssen gleichzeitig die Signale von mindestens drei Satelliten am Himmel empfangen, um die exakte Position eines Menschen oder eines Verstecks bestimmen zu können. Falls die Satellitensignale zu schwach sind, so in bewaldeten Gegenden, sind Wanderkarten im Massstab 1: 25 000 hilfreich. Ausserdem sollte man die Hinweise und Fotos der Cache-Besitzer sowie Tipps der Cache-Finder auf der Website www.geocaching.com beachten. Im Übrigen: Vergessen Sie weder Wanderschuhe noch Regenschutz.
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